Manuelle Anlagen

Manuelle Anlagen ermöglichen die Herstellung von Pflanzenkohle mit relativ geringem Investment. Auch mit einfachen Mitteln lässt sich grundsätzlich sichere und hochwertige Pflanzenkohle erzeugen, doch dazu ist Sachverstand notwendig. Auch auf Arbeitssicherheit muss geachtet werden. Die Pflanzenkohle sollte wie bei zertifizierten Industrieanlagen regelmäßig in einem geeigneten, d.h. EBC-akkreditiertem Labor untersucht werden, zumindest auf sicherheitsrelevante Parameter Schwermetalle und polyzyklische-aromatische Kohlenwasserstoffe. Manuelle Anlagen können als Brückentechnologie betrachtet werden, bis günstigere, kontrolliertere Pyrolyseanlagen flächendeckend verfügbar sind, die die Abwärme nutzbar machen und wesentlich geringere Emissionen (v.a. Methan) verursachen.

Chantico-Terrassenofen

Der Chantico-Terrassenofen ist eine kleine Draußenküche, die nebenbei Pflanzenkohle produziert. Mit bis zu zwei Töpfen kann man, je nach verwendetem Brennmaterial, bis zu vier Stunden kochen. Als Brennmaterial eignen sich gehacktes Scheitholz, geschneiderter Obstbaumschnitt, Holzhackschnittzel, Tischlerei-Reste, Nussschalen (Haselnuss/Walnuss) und Holzpellets. Generelle Voraussetzung: trockenes und schadstoffreies Material. Die Flamme ist regelbar und rauchfrei. Während des Kochvorgangs wird ca. 50% des Materials in Pflanzenkohle umgewandelt.

Der Ofen ist aus Edelstahl gefertigt. Lediglich die Kochplatte besteht wegen der besseren Wärmeleitfähigkeit aus Normalstahl. Um eine Verfärbung des Edelstahls zu vermeiden, ist der Ofen mit Ofenlack lackiert.

Chantico-Terassenofen

Kon-Tiki

Der Stahl-Kon-Tiki wurde 2014 von Hans-Peter Schmidt und Paul Taylor entwickelt. Seither hat das Ithaka Institut die Bau-Anleitung als Open Source zur Verfügung gestellt. So konnten schon 10 Monate nach der ersten Veröffentlichung weltweit über 500 Kon-Tikis in verschiedenen Ausführungen gebaut werden.

Das Grundprinzip ist ein konischer Stahlbehälter, der am Boden und an den Seitenwänden luftdicht und nach oben hin offen ist. Das nach oben austretende Pyrolysegas entzündet sich mit Luftsauerstoff an der Glut und sorgt für ein gleichmäßiges Feuerbett an der Oberfläche. Das Feuerbett erzeugt die Hitze zur weiteren Ausgasung und verhindert zugleich, dass Sauerstoff in die unteren Schichten eintreten kann. Unter dem Feuer wird folglich die Ausgasung/Verkohlung abgeschlossen und gleichzeitig durch das verhindert das Feuerbett, dass die so entstandene Pflanzenkohle zu Asche abbrennt. So wird die Biomasse Schicht für Schicht verkohlt und am Ende des Prozesses mit Wasser oder Gülle abgelöscht.

Der kostengünstige und robuste Kon-Tiki kann Dank seines geringen Gewichts nahezu überall aufgestellt werden. In einem mittelgroßen Modell kann in ca. 3 Stunden ein knapper Kubikmeter Pflanzenkohle hergestellt werden.

Der Kon-Tiki ist für kleinere bzw. mittelgroße Landwirte, Landschaftspfleger, Winzer und Kleingärtner geeignet, die ihre Pflanzenkohle aus den angefallenen organischen Reststoffen herstellen wollen.

Wir empfehlen folgende Kon-Tiki-Hersteller und Händler:

Pyrolysekocher „PyroCook“

Der Pyrolysekocher „PyroCook“ wurde zwischen 2010 und 2012 durch Stephan Gutzwiller entwickelt. Dabei wurde das Rad nicht neu erfunden, sondern das bewährte TLUD*-Prinzip technisch optimiert. Seit Ende August 2012 wird das Gerät in Kleinserie hergestellt und vertrieben. Seit 1. Januar 2016 steht die massgeblich überarbeitete Serie 4 mit einer Profi-Variante zur Verfügung. Das Gerät verfügt über ein Brennstoffbehältervolumen von 8 Litern und liefert eine Kochleistung von rund 2 kW (entspricht etwa der zweitkleinsten Herdplatte) während einer Stunde (stark vom Brennmaterial abhängig). Weitere technische Daten sind in der detaillierten Dokumentation aufgeführt.

Kaskad-E PyroCook

SPSC Retorten VARIO S und L

Die von SPSC GmbH entwickelten Jedermann-Anlagen produzieren im umweltfreundlichen Karbonisierung-Verfahren Pflanzenkohle. Die SPSC Retorten Vario S und L sind ideal für Landwirte, Hobbygärtner, Tierhalter, Gemeinden, Forschungseinrichtungen uvm.

Die Handhabung der mobilen Stand-Alone Retorten ist einfach und ohne großen Aufwand für den Bediener. Die Ausführung der Anlage ist robust und auf eine hohe Pflanzenkohleausbeute ausgelegt. Die Prozess-Energie kann mittels Wärmetauscher beinah vollständig verwertet werden z.B. für Heizungs- oder Biomassen-Trocknungszwecke.

SPSC Retorten VARIO S und L