Marcel Huber: Grüner Asphalt mit Pflanzenkohle


Der Straßenbau ist seit Jahrzehnten ein wesentlicher Emittent von Treibhausgasen. Bisher schien es kaum möglich, dem Sektor zu einem besseren CO2-Fußabdruck zu verhelfen. Im österreichischen Vorarlberg haben Mitglieder des European Biochar Industry Consortium einen Asphalt aufgebracht, der eine positive Klimabilanz aufweist. Dies wird durch den Zuschlagstoff Pflanzenkohle möglich, ein sehr vielfältig einsetzbares Material, das zu großen Teilen aus Kohlenstoff besteht. Diesen haben die Pflanzen während ihres Wachstums als CO2 aus der Atmosphäre entnommen und umgewandelt. Über den Prozess der Verkohlung wird dieser Kohlenstoff in einer festen Struktur gebunden und fixiert. Schon bei einer geringen Dosierung von nur 2% Pflanzenkohle-Zugabe können die Emissionen aus der Produktion und Aufbringung des Asphalts überkompensiert werden. Überträgt man dieses Modell auf den Europäischen Markt, so könnten dadurch allein im Strassenbau jährlich über 9 Millionen Tonnen CO2 gebunden werden.

Marcel Huber arbeitete nach seinem Studium der Umweltverfahrenstechnik als Researcher und Leiter F&E Schwerpunkt Erneuerbare Energien an der Hochschule MCI in Innsbruck. Von einer möglichst effizienten Nutzung von Biomasse angetrieben gründete er die Firma SynCraft, deren Anlagen über die Produktion von Pflanzenkohle höchste Kohlenstoffeffizienzen erreichen und bei der er heute noch als geschäftsführender Gesellschafter tätig ist. Als Vorstandsmitglied des EBI bringt er die Skalierung des Einsatzes von Pflanzenkohle voran, unter anderem in der Baubranche im so genannten „Grünen Asphalt“.

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