Mit Kreislaufwirtschaft und Pflanzenkohle das Klima kühlen und Böden retten

Schilfgras

Vom 7. bis 8. November 2022 beleuchtet der Fachverband Pflanzenkohle e.V., wie Biomasse-Reststoffe zum aktiven CO2-Entzug und für den Aufbau klimaresilienter Böden beitragen. Die Tagung findet in Darmstadt und online bei Zoom statt. Die Presse ist eingeladen bei der Onlineveranstaltung kostenfrei teilzunehmen.

„Pflanzenkohle aus Pyrolyse kann zur Lösung sehr vieler dringlichen Themen beitragen: Dürreresistenz, Nahwärmenetze, Kreislaufwirtschaft, CO2-Rückholung.“ sagt Leopold Steinbeis, Geschäftsführer des Fachverbands Pflanzenkohle. Das ist auch dringend nötig, wie jeder Blick in Tageszeitungen gerade verdeutlicht: „Mittlerweile gelangt eine wichtige Erkenntnis immer mehr in die breite Öffentlichkeit: Zur Einhaltung des zwei-Grad Ziels reicht eine drastische Reduktion der CO2-Emissionen alleine nicht mehr aus. Wir müssen zusätzlich große Mengen von CO2 aus der Atmosphäre zurückholen über sogenannte Negativemissionen (NET).“ sagt Prof. Dr. Claudia Kammann. Die renommierte Klimawissenschaftlerin forscht u.a. zur sofort einsatzbereiten und schnell skalierbaren Negativemissions-Technologie „PyCCS“ (pyrogenic carbon capture and storage), also der Pflanzenkohle. Kammann wird als Keynote-Speakerin bei der Tagung auftreten. Sie stellt die vielversprechendsten Anwendungen und mögliche künftige Entwicklungsfelder für die Herstellung von neuartigen Pflanzenkohleprodukten vor. Hierbei geht es u.a. um Düngemittel auf Basis von Pflanzenkohle und Stadtbaumsubstrate, die insbesondere die Dürre-Resistenz steigern können. Dies verbindet die topaktuellen Themen Klimaanpassung und Klimaschutz.

Die weiteren 14 Vorträge geben Einblick in erfolgreiche Praxisbeispiele. Es geht um Kreislaufwirtschaft – also ein kluges Management von Biomassestoffströmen, technische Lösungen, bewährte Applikationen und die Vielfalt biogener Reststoffe als Eingangsstoff für Pflanzenkohle. Eine Exkursion zum Kompostwerk Darmstadt und der dort neu gebauten industriellen Pyrolyse-Anlage zeigt, wie im Zuge einer regionalen Kreislaufwirtschaft jährlich 4000 Tonnen holziger Grünschnitt und aufgearbeiteter Bioabfall zu 1000 Tonnen Pflanzenkohle umgewandelt werden. Der Pflanzenkohle-Markt in der EU verdoppelt sich in etwa jedes Jahr – sehr wahrscheinlich ein Next Big Thing zum Wohle des Klimas.

Wofür steht PyCCS/Planzenkohle

PyCCS steht für „Pyrogenic Carbon Capture and Storage“. Bedeutet: Über Photosynthese gebundener Kohlenstoff wird mittels Pyrolyse dauerhaft beständig gemacht. So wie heute noch Tausende Jahre alte Holzkohle in Böden gefunden wird. Anders als der Schwarzwald-Köhler wird heute viel umweltfreundlicher gearbeitet: Unter Pyrolyse versteht man ein „Verkohlen“ bei hohen Temperaturen und weitgehend unter Ausschluss von Sauerstoff. Es entstehen Pflanzenkohle und zusätzlich ein Pyrolyse-Öl und Pyrolyse-Gas. Dieser gebundene Kohlenstoff ist über Jahre stabil. Ihn gilt es zu lagern (Kohlenstoffsenke) oder noch besser zu nutzen: sei es im Boden, in Gebäuden, Straßen oder anderen langlebigen Produkten. Anwendungsmöglichkeiten gibt es zahlreiche. Viele Wirtschaftszweige können vom Rohstoff Pflanzenkohle profitieren und dabei nicht nur klimaneutral, sondern klimapositiv werden.

Die Presse ist eingeladen, bei der Online-Tagung teilzunehmen. Wir bitten um Anmeldung, Terminankündigung und Berichtserstattung.

Veranstaltungsdetails:

Termin: 7. bis 8. November 2022
Ort: Darmstadt und online bei Zoom
Themen: Wissenschaftlicher Sachstand, technische Lösungen, Eingangsstoffe, Applikationen etc.
Programm

Pressekontakt:

Leopold Steinbeis, Geschäftsführer
Mail: Leopold.Steinbeis@fvpk.de
Telefon: 07152 900999-6
Erreichbarkeit: dienstags und donnerstags, jeweils 9 bis 12 Uhr

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