Thomas Hoffmann: Leitfaden für die Planung einer Pyrolyseanlage

„Planungsleitfaden für Pyrolyseanlagen“ – zu diesem Thema hat Thomas Hoffmann von DECARBO Engineering beim German Biochar Forum 2023 gesprochen und Antworten zu den Fragen gegeben, die sich bei der Planung einer Pyrolyseanlage ergeben.

Da bei der Pyrolyse von Biomasse von Holz bis Nussschalen viele verschiedene Formen der Biomasse zum Einsatz kommen können, ist die Planung einer solchen Anlage nicht selbsterklärend. Generell gilt: Die Systeme sollten robust und so einfach wie möglich gestaltet werden. Thomas Hoffmann gibt einen guten Überblick zu den Fragen, die sich bei der Planung einer Pyrolyseanlage ergeben:

Welche Richtlinien gibt es?
  • EBC-Richtlinie und Puro Standard: Verifizierung des Endprodukts und der C-Senke ️
  • VDI-Richtlinie: Vorgaben für Projektabwicklung
  • BImSchG und andere Umweltgesetze
Wie viel Aufwand ist zu erwarten?

Je nach Anlagengröße ist mit mindestens 2 Stunden pro Tag zu rechnen. Bei größeren Anlagen entsprechend mehr.

Was kann Pyrolysetechnik und was nicht?

Pyrolysetechnik kann nicht alles und man sollte sich klar sein, was man produzieren will. Die Qualität der eingesetzten Biomasse bestimmt dabei die Qualität des Endprodukts/der Kohle. – „Shit in – shit out“

Welche Potentiale existieren?

Pyrolyseanlagen stehen auf 3 Säulen: Energie, Biokohle & Senken-Zertifikate. Es gibt Szenarien, in denen der Ertrag, der durch die Senken-Zertifikate erzielt werden, die Opportunitätskosten decken. Dennoch sollte man nicht zu groß planen und dann auf der Kohle und den Kosten sitzenbleiben, weil der Absatz zu gering ist.

Wie sieht das Gesamtsystem aus?

Diverse Anlagenkomponenten des Systems [siehe 2. Foto]: Trocknung der Biomasse – Vorlagebehälter – Fördersystem Biomasse (möglichst kompakt und mit wenigen Übergabestellen) – Wärme/Strom-Komponente – Fördersystem/Abfüllstation Kohle – Gebäude – Kamin

Welche Anlagengröße ist geeignet?

Je nach gewünschter Durchsatzmenge muss daraus die Anlagengröße abgeleitet werden.

Fazit: Die Planung möglichst einfach halten und in Phasen planen – zuerst wenig Komplexität und Risiko und wenn es gut läuft, skalieren und den Umsatz steigern.

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